Offen für das Unbekannte

In England heißt es complicity, auf französisch complicité, was der deutsche Begriff Komplizenschaft nur unzureichend ausdrückt. Aber genau das ist es, was Karin Krug am Improvisationstheater, am gemeinsamen Agieren auf der Bühne schon immer am meisten interessiert: dass jede Mitspielerin, jeder Mitspieler sich immer dessen bewusst ist, was die Partnerin, der Kollege gerade tut. Dass man sich gegenseitig ausliefert und auffängt. Dass man ja sagt zum anderen.

Karin Krug liebt es, ins Risiko zu gehen, und kalkuliert die Möglichkeit eines Scheiterns dabei stets ein. Das war schon 1992 so, als sie zusammen mit Andreas Wolf das fastfood theater gründete, nicht wissend, ob ein Fass ohne Boden auch ein Unternehmen mit Zukunft sein kann. Sie wirkt als Schauspielerin, Lehrerin und Regisseurin, aber auch als Geschäftsführerin und Projektleiterin. So lotet sie mit der 2007 gestarteten impro company die Möglichkeiten aus, die Kunst der Improvisation auch in die Welt der Wirtschaft einfließen zu lassen.

Diversität ist der studierten Theaterwissenschaftlerin ohnehin seit jeher vertraut. Neben dem Improvisationstheater faszinierte sie die Arbeit an initiatischen Techniken, die in einer Visionssuche an der School of Lost Borders in den USA mündete. Sie beschäftigt sich mit Übergangsritualen in der Natur, mit archaischen Riten, Mythen und pre-theatralen Darstellungsformen und nutzt sie als Inspirationsquellen, die ebenso wie neuzeitliche Qualifikationen in Councelling und Gesprächsführung in ihre vielschichtigen Projekt- und Seminarangebote einfließen.

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