Wimpernschläge
„Normales“ Theater hat er auch gespielt, in der Schultheatergruppe und bei der Komischen Gesellschaft in Bad Tölz. Klassiker, moderne Klassiker und Moderne, Shakespeare und Schiller, Sartre und Williams, Delaporte und Patellière. Endgültig bühneninfiziert hat ihn aber das Improvisationstheater. Weil es kompakter, komprimierter, konzentrierter sei: Theater „auf dem Punkt“. Man muss sofort da und immer wach sein und auf alles achten, was mit einem und um einen herum geschieht. „Wenn ich die Bühne betrete, habe ich keine Ahnung, was auf mich zukommt“, sagt Tom Taran. Die Komödie sei hier nur einen Wimpernschlag von der Tragödie entfernt. „Ich muss mich vollkommen auf meine Partner verlassen können und zugleich darauf vertrauen, dass ich selbst das mache, was in diesem Moment richtig ist.“
Gymnasiallehrer wollte er zwischenzeitlich werden. Weil er aber verstanden hat, dass das wirkliche Leben auch so schon ausreichend verrückte Herausforderungen bietet, hat er vom Lehramtsstudium zu den Theaterwissenschaften gewechselt. Immer mal wieder sieht man ihn seitdem in spannenden Theaterprojekten auf den freien Bühnen Münchens, der Bayerischen Theaterakademie August Everding und in dem einen oder anderen Film, wie 2016 in einer Nebenrolle in Oliver Stones "Snowden".