Die Freiheit des Augenblicks

Der Maier-Lukas ist ebenso jung an Jahren wie er reich an Erfahrung ist. Philosophische Lehrsätze wie „Wer probt ist feige“ oder „Nach Noten spielen kann jeder“ hat er längst in sein Gestaltungsrepertoire aufgenommen, daraus aber keine Dogmen entwickelt. Im Gegenteil: Der Pianist und Hochbegabte führt vielmehr das Beste aller Welten zusammen. Schon mit 15 hat er sein erstes selbstkomponiertes Musical auf die Bühne gebracht, er komponiert, arrangiert, zudem studiert er und leitet zugleich einen immerhin 100-köpfigen Chor für junge Leute. Der heißt „Anchora“, was unter anderem meint, dass der Mensch sich irgendwo verankern muss. Vielleicht wird ja dann doch irgendwann ein Gymnasiallehrer aus ihm.

Vorher aber gibt Lukas Maier noch etliche Konzerte, spielt seine Kleinkunst- und musikkabarettistischen Programme wie "Seibold & Maier" und "David meets Kreisler", schreibt weitere kirchliche und geistliche Werke und frönt – natürlich – seiner Leidenschaft fürs Improvisationstheater. Mit den Kollegen von der „Bühnenpolka“ hat der aus Haag an der Amper Gebürtige schon einige Zeit getanzt, und beim fastfood theater reizt ihn jetzt der Nervenkitzel und die „absolute Freiheit des Moments“: mit wunderbaren Schauspielern aus dem Nichts eine völlig überraschende Szene zu kreieren. Schöner kann man das kaum sagen – höchstens spielen, und das am besten am Klavier.